Skip to main content

Studieren mit Kind?

Plötzlich ist Nachwuchs da… Nicht selten werden Studenten Eltern und müssen sich von heute auf Morgen in vielen Bereichen umstellen. Um das Lernen und das Eltern Sein unter einen Hut zu bringen, aber auch um die finanziellen Herausforderungen des Alltags zu überstehen, ist oftmals einiges an Organisationstalent nötig. Insbesondere die schwierige finanzielle Lage bringt viele dazu, das Studium vorerst zu unterbrechen. Das muss aber nicht sein.

Finanzielle Schwierigkeiten

Als Student ist es in den meisten Fällen ohnehin schwierig über die Runden zu kommen. Der Durchschnittsstudent finanziert sich mit etwa 918 Euro pro Monat, nicht selten finanzieren die Eltern einen großen Teil der monatlichen Einnahmen. Mit zusätzlichem Nachwuchs ist es ungleich schwieriger, die finanzielle Belastung zu stemmen. Sei es nun ob beide Elternteile noch studieren oder nur eines, die Umstellung auf ein Leben zu dritt benötigt Zeit und entsprechende Klarheit. Die richtigen Entscheidungen zu treffen ist in solchen Situationen nicht immer leicht. Als Elternteil hat man weitaus weniger Zeit für einen Nebenjob etc., sodass hier unter Umständen auch Einnahmequellen wegbrechen. Wer in einer solchen Situation nicht auf die Hilfe und Unterstützung der eigenen Eltern oder Großeltern zählen kann, kommt durchaus in Situationen, in denen die eigene Zukunft gar nicht mehr so klar zu erkennen ist. Oftmals endet eine solche Situation mit der Exmatrikulation.

Das Geld stellt für viele Eltern ohnehin ein Haupthindernis dar. Die Kosten welches ein Kind verursacht sind bei weitem nicht zu unterschätzen. Daher sollte man sich schon frühzeitig nach finanzieller Unterstützung umsehen. Generell stehen einem folgende Möglichkeiten zur Verfügung:

– Elterngeld
Die Höhe des Elterngeldes ist von diversen Faktoren abhängig. Mindestens stehen einem hier jedoch 300 Euro monatlich zu, auch wenn man zuvor völlig ohne Einkommen gewesen ist.

– Kindergeld
Auch auf Kindergeld hat prinzipiell jeder Anrecht. Derzeit sind es 192 Euro pro Monat, die für das erste Kind erhältlich sind. Normalerweise wird das Kinderheld als Steuerentlastung gerechnet.

– Betreuungsgeld
Wer seine Kinder oder sein Kind selber betreut, kann zusätzlich Betreuungsgeld beantragen. Dies sind bis zu 150 Euro monatlich bis das Kind 36 Monate alt ist.

– Kinderzuschlag
Immer dann, wenn die Unterkunft für das Kind nicht bezahlt werden kann, kann ein zusätzlicher Kinderzuschlag beantragt werden,. Dieser wird auf das Kindergeld angerechnet und kann bis zu 170 Euro im Monat betragen.

– Mutterschaftsgeld
Wenn Studenten noch über ihre Eltern mitversichert sind, haben sie keine Möglichkeit Mutterschaftsgeld zu erhalten. Andernfalls kann man bei der Krankenkasse diese finanzielle Unterstützung beantragen. In einem Zeitraum von 6 Wochen vor der Geburt bis 8 Wochen danach kann hier finanzielle Unterstützung eingefordert werden.

– BAföG
Wer BAföG erhält und dann ein Kind bekommt muss einiges beachten. In der Regel entfällt der Anspruch auf BAföG dann, wenn das Studium länger als 3 Monate unterbrochen wird. Hier gilt es am besten mit dem jeweils zuständigen Sachbearbeiter ein Gespräch zu führen. Prinzipiell kann man den Kinderbetreuungszuschlag erhöhen und hier etwa 130 Euro zusätzlich im Monat erhalten.

Engpässe überbrücken

Je mehr finanzieller Spielraum zur Verfügung steht, desto weniger Zeit muss für Nebenjob etc. eingeplant werden. Die besondere Situation als frisch gebackene Eltern ist ohnehin eine Zeit, in der man möglichst viel zeit gemeinsam mit dem Kind verbringen sollte. Nach einiger Zeit, dann wenn das Kind betreut werden kann, steht auch wieder mehr zeit für Nebenjobs etc. zur Verfügung doch bis dahin muss die Zeit irgendwie überbrückt werden. Oft ist einen Kredit aufnehmen die einzige Lösung, diese schwere Zeit zu überbrücken oder akute finanzielle Engpässe auszugleichen. Insbesondere um ein finanzielles Polster zu schaffen, um einen Studienabbruch zu vermeiden ist eine solche Kreditaufnahme durchaus sinnvoll. Wenn man die verschiedenen Anbieter untereinander vergleicht und darauf achtet dass die Kreditbedingungen zu den eigenen Möglichkeiten passen, lässt sich so durchaus günstig ein Kredit erhalten, der ein paar Semester finanzielle Ruhe ermöglicht.

Eigentliches Ziel nicht aus den Augen verlieren

Oftmals schaffen es die jungen Eltern nicht, das Studium im Anschluss an Geburt und Schwangerschaft wieder aufzunehmen. Nicht nur die finanziellen Aspekte, auch die allgemeinen Rahmenbedingungen müssen stimmen, um ein Studium auch anzugehen und abzuschließen. Daher sollte man es sich tatsächlich zweimal überlegen ob man das Studium unterbricht, oder sich um Unterstützung bemüht und trotz der erschwerten Bedingungen weiter studiert. Eigentliches Ziel ist es ja durch das Studium und den jeweiligen akademischen Titel bessere Berufs-und Verdienstaussichten zu bekommen. Die kurze zeit des finanziellen Engpasses innerhalb des Studium ist daher durchaus eine entbehrungsreiche Investition in die Zukunft – auch in die Zukunft des eigenen Kindes.



Ähnliche Beiträge